Ordentlich windig


Der 27. Februar 2022 sollte von der wehenden Luft her ein ruhiger Tag sein, angekündigt waren Windgeschwindigkeiten von 15 km/h aus südöstlicher Richtung. Als ich am Flugplatz EDLB Borkenberge ankam, merkte ich aber schon, dass der Wind hier ordentlich stärker blies. Und als Peter mit einer wunderschönen Rans S6 Coyote landete, sagte er mir, dass es oben um die 40 km/h haben würde. Ich lies mich nicht schrecken und startete.


Im Nachhinein kann ich immer an dem mit dem GPS aufgezeichneten Kurs sehen, ob es sehr windig war; je weniger Kurven ich geflogen bin, um so windiger war es.

Die Füchtelner Mühle, die zwei Häuser an der Brücke der Kökelsumer Straße über die Stever hat es mir angetan. Das Teil sieht aus der Luft auch zu schön aus.


An Olfen musste ich südlich vorbei, um das richtige Sonennlicht auf die St.-Vitus-Kirche zu haben.

Ungefähr an dieser Stelle war es, ich flog mit um die 80 km/h meine Strecke, als mir eine Böe entgegenschlug und ich mit nur einem Auge sah, wie der Zeiger des Geschwindigkeitsmessers kurz über den roten Bereich, also über die Markierung von 125 km/h hinaus schlug. Ich bekam einen ordentlichen Schrecken, so etwas hatte ich noch nicht erlebt. Später sagte man mir, das wäre alles in Ordnung und so etwas könne passieren, ich solle mich freuen, dass der Geschwindigkeitsmesser nicht in die andere Richtung unter Null gegangen sei.

Da habe ich also mal wieder eine neue Erfahrung mit einer Böe gehabt, die etwa 45 km/h schneller war als die schon eh sehr bewegte und unruhige Luft.


Das Wasserschloss Sandfort lag wunderbar in der Sonne, da wollte ich noch hin. Dann reichte es mir aber auch und ich trat den Rückflug an. Das Flugzeug wurde ordentlich gebeutelt, neben dem doch hier oben recht starken Wind war es böig und bis zu einer Höhe von 500 Metern auch noch thermisch.


Den Lastkahn auf dem Dortmund-Ems-Kanal erreichte ich ungefähr an der Stelle, wo die B236 unter dem Kanal durchführt. Ich achte gerne auf die Kähne, um sie dann genau an der Stelle photographieren zu können, wo unter dem Kanal eine Straße oder ein Flüsschen durchführt.


Das Sperrtor an der Schlieker-Brücke sah aus, als würde es gerade abgesenkt werden. Nein, es sah wirklich nur so aus.


Auf der Höhe von Seppenrade meldete ich über Funk meinen Einflug in die Platzrunde in fünf Minuten. Dann baute ich langsam die Höhe ab.


Je tiefer ich kam, um so unruhiger wurde es wegen einer für diese Jahreszeit doch schon ganz ansehnlichen Thermik. In manchen Momenten rührte ich mit dem Steuerknüppel, als würde ich Marmelade kochen. Das Flugzeug konnte ich gut landen. Es war kein langer Flug, es war nur eine halbe Stunde, aber es war ein sehr schöner und auch sehr anstrengender Flug - ich gewöhne mich mehr und mehr an die unterschiedlichsten Wetterlagen.