Zum Sorpesee


Samstag, der 27. Juli 2002. Martin kam mit, um sich das Fliegen mit dem Motorschirm anzusehen und ausgiebig zu filmen (wir sind alle gespannt auf die Ergebnisse).
Nachmittags um 17 Uhr, nachdem es vom Wind her etwas ruhiger geworden war, starteten Andreas, Dirk und ich zu einem kleinen Rundflug. Der Start war anstrengend, immer wieder drehte der Wind.
Über Garbeck ging es Richtung Sorpesee, den wir als Ziel erkoren hatten, weil die allgemeine Windrichtung mit Ost (eher Süd-Ost) angegeben war.


Ach, war ich froh, endlich mal wieder meine "rote Fliegerhose" tragen zu können, nachdem ich sie mühsam repariert hatte; umso mehr ärgerte es mich, dass sie beim Start am Knie riss...
Langenholthausen, von hier konnte man den See schon sehen. Trotz der vielen kahlen Äcker, einer Temperatur von über 30 Grad und unbeschränkter Sonneneinstrahlung war die Thermik nicht sehr ausgeprägt, vielleicht lag es auch an meiner geringeren Höhe. Photos kommen besser, wenn die minimale Reisehöhe nicht überschritten wird.


Als wir die Schützenhalle (ja, die gibt es im Sauerland an jeder Ecke) von Langenholthausen überflogen, sahen wir die Jurten (Pfadfinderzelte) des Fähnlein Fieselschweifes. Ob die drei, die da vor dem Zelt stehen und winken, tatsächlich Tick, Trick und Track sind, werden wir nicht mehr erfahren.


Der Einlauf zum Sorpesee bei Amecke. Die Halbzeitmarke unseres Fluges. Viel Gas musste ich geben, um gerade auf diesem Stück Weg oben zu bleiben.


Der Sorpesee. Hinten links der Ort Langscheid. Auch diesen Ort hatten wir uns als Ziel schon mal ausgewählt, von Amecke gibt es jedoch, wie hier ersichtlich, keine sichere Flugroute mit ausreichend Notlandewiesen.
Dieses Bild zeigt sehr gut die vorherrschende Inversion des Tages, auch ein Grund, warum es recht anstrengend war, oben zu bleiben.
Eine Inversion kennzeichnet sich durch den Umkehrungseffekt, wenn es mit zunehmender Höhe eher wärmer als kälter wird. Normal ist in einer (trocken-)adiabatische Athmosphäre eine Temperaturabnahme von einem Grad pro hundert Metern Höhenzunahme.


Die "starke Hand" am Gasgriff. Mit der rechten Hand wird neben der zugehörigen Steuerleine auch der Gasgriff kontrolliert, der rote Punkt an diesem Griff ist der "Engine-Stop-Schalter", darüber befindet sich die Feststellschraube.
Natürlich impliziert eine "Feststellschraube", dass man den Gasgriff loslassen soll - ich übe!
Einen wunderbar blauen und wolkenfreien Himmel hatten wir während des gesamten Fluges.


Über Mellen ging der Rückweg, gerade auch auf diesem Stück der Strecke musste ich permanent Vollgas geben, um die Höhe beibehalten zu können. Vor allem vor den ausgedehnten Waldstücken muss dann die kleinste Thermik mitgenutzt werden, um "ordentlich" Höhe für den Überflug dieser notlandeplatzfreien Strecken zu bekommen.


Garbeck und ein Photo auf die gerissene Hose... Auf dem Rückweg ließ der Ostwind gehörig nach, wie das GPS kurz vor Akkuende noch mitteilen konnte. Einen Moment nach dem GPS verabschiedete sich dann auch noch das Variometer, das kommt dann dabei raus, wenn man zu seinen Akkus besonders "freundlich" sein will...


Ihmert mit Blick auf eine Gaststätte, deren Namen verraten werden darf, wenn das Essen dort getestet und für gut befunden wurde...


Immer noch Ihmert. Sehr hoch war ich hier nicht mehr. Also nochmal Vollgas, um den letzten Wald überqueren zu können.


Ihmert, kurz vor dem Ende der Tour.
Etwas über eine Stunde waren wir unterwegs, es war ein sehr ruhiger und angenehmer Flug. Der Benzinverbrauch war allerdings mit ca. fünf Litern extrem hoch.



Das Flugbier (aus dem Fass!) hatten wir uns verdient und genossen es mit den motorlosen und filmenden Kollegen...

Die Strecke:


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Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke .de>