Lüdenscheid


Gegen Abend des 19. Juli hatte der aus 180Grad (Süd) kommende Wind soweit nachgelassen, dass Lutz und ich es zu einem Flug wagen konnten.

Unser Flug führte uns über Altena. Außer dem Sportplatz unter meinem rechten Fuß befindet sich hier weit und breit kein Landeplatz, weshalb ich besonders hoch flog.

An diesem Tag war ich mit meinem Motor nicht besonders zufrieden.

Ganz extrem verschluckte sich der Motor beim Lastwechsel. Wenn ich von Halb- auf Vollgas ging, hatte ich immer das Gefühl, gleich würde er ausgehen. Und auf unserer Tour waren viele Passagen mit wenig Notlandemöglichkeiten.

Entweder überflogen wir nur ausgedehnte Waldstücke oder wie hier, auf der Höhe von Mühlenrahmede, viele Hochspannungsleitungen. Und manche waren, wie der in der linken Bildmitte an der Ortsspitze, schlecht zu erkennen.

Via Funk erzählte ich Lutz von meinen Motorproblemen. Bei ihm traten ähnliche Probleme auf. Vielleicht die große Hitze? Zwar herrschten in über 1000 Metern über Grund keine 30 Grad mehr, angenehm warm war es hier oben aber immer noch.

Ich hatte bei der Flugplanung zu Lutz gesagt: "Lass uns bis zur A45 kommen" und selbst nicht daran geglaubt, dass wir es bei dem starken Gegenwind schaffen würden. Meine Geschwindigkeit über Grund lag bei etwa 20 km/h.

Wie eine Schlange zieht sich die A45 durch das Sauerland.

Auch auf Langstreckenflügen mit dem Schirm ist die Ausübung von Bordgymnastik von Zeit zu Zeit erforderlich.

Lüdenscheid von oben. Wir flogen ein wenig am Ortsrand entlang.

Der Rastplatz Kaltenborn sollte der Wendepunkt des Fluges sein. Interessant, dass die A45 (an dieser Stelle) in Richtung Frankturt und weiter nach Bayern dreispurig und in Richtung Dortmund nur zweispurig ist. Das war mir bei meinen vielen Fahrten über diese Autobahn noch nie aufgefallen.

Lutz flog noch ein wenig weiter, drehte aber auch bald um. Den Flugfunk zu nutzen und sich absprechen zu können, ist eine angenehme Sache.

Mit einer Höhe von 1023 Metern überflog ich das Kraftwerk Werdohl-Elverlingsen. Wieder eine Gegend, in der die Möglichkeit zur sicheren Notlandung recht eingeschränkt ist.

Über Nettenscheid, also fast wieder "zu Hause", entschied ich mich, den Flug noch etwas zu verlängern und noch nicht direkt zum Landeplatz zurück zu fliegen.

Dem startenden und fragenden Flugzeug teilte ich mit, dass ich noch eine kleine Runde über Ihmert drehen wolle. Doch zuvor genoss ich den Blick auf das Nettetal und auf Dahle.

Auch hier wieder der Sportplatz als einzige Notlandemöglichkeit. Gut, dass einem Schirm ein Sportplatz reicht.

Die Sonne stand schon recht tief, als wir wieder in der Nähe des Flugplatzes waren. Ein schöner Flug war es!

Nach fast anderthalb Stunden landeten wir wieder. Der Wind war die ganze Zeit über mit um die 20 km/h aus Richtung Süd gekommen. Für die 36 Kilometer der Tour verbrauchte ich fünf Liter Benzin und machte 257 Photos.

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e-mail:

Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke.de>