Bochum


Samstag, 16. August. Die Seitenscheiben sind (vorübergehend) entfernt, es herrscht eine geniale Fernsicht und der Wind bläst erträglich aus 350 Grad (fast Nord). Ideale Voraussetzungen für einen Photoflug nach Bochum.

Obwohl das Wetter optimal erschien, warnte mich Andreas kurz vor meinem Flug und berichtete von sehr turbulenter Luft auf Platzrundenhöhe, also auf 2600 Fuß über NN.

Der Start nach Ost raus war auch recht anspruchsvoll, unsere kleine C22 konnte kaum Höhe machen und bevor ich mit zu geringer Höhe ins Lee der Bäume am Ende der Startbahn kommen würde, drehte ich vorzeitig nach links ab. Eine gute Entscheidung.

Unruhig und bockig war es den ganzen Flug über. Es beruhigte sich ein wenig nach dem Verlassen der bergigen Gegend des Sauerlandes. Nun, im Radio hatte man ja schon am Morgen von starken Höhenluftbewegungen für den Tag gesprochen.

Auf diesem Bild die Stadt Hagen und im Vordergrund der Neubau der FernUniversität.

Weiter ging der Flug über den Hengsteysee zum Ausflugsziel Hohensyburg. Links das von 1893 bis 1902 gebaute Kaiser-Wilhelm-Denkmal, rechts (kaum hinter der verbliebenen Frontscheibe ersichtlich) die Spielbank. Im Vordergrund der unter der extremen Trockenheit und Hitze stark leidende Wald.

Über Witten hinweg erreichte ich das Autobahnkreuz Bochum-West, die Schnittstelle zwischen der A43 und der A44. Richtung Bochum endet die A44 hier. Wie zuvor war es sehr unruhig in der Luft und erschwerte das Photographieren während des Fliegens, das mir noch immer nicht leicht fällt.

Es ist schon was besonderes, so ohne die Seitenscheiben zu fliegen. Die Luftbewegungen in der offenen Kabine sind sehr stark, beim Rauslehnen, wie es für manche Photos einfach nötig ist, drückt einen der Wind extrem nach hinten. Viel Rauslehnen ist allerdings wegen des beengenden Sicherheitsgurtes kaum möglich.

Ziel erreicht: der Bochumer Stadtpark mit Bismarckturm, Tierpark und Teich ist rechts im Bild hinter dem St. Josef Krankenhaus zu sehen. Links im Bild: unten das neue Congress-Zentrum, oben das Planetarium und die Küppersstraße mit ihren vielen Bäumen in der Mitte als Verbindung dazwischen.

Zufällig kam Astrid gerade nach Hause, wartete vor der Haustür und winkte. Sie hatte das Flugzeug in der Luft gesehen und sofort erkannt.

Auf diesem Bild sieht man die winkende Astrid noch besser, allein wegen ihres schwangeren Bauches ist sie nicht zu übersehen! Ich winkte zurück und trat den Rückflug an.

Von Bochum aus fliegt man nach Hegenscheid einen Kurs von ca. 120 Grad, wie ich es hier gerade mache. Das GPS hatte ich dabei und auch eingeschaltet, gebraucht hätte ich es nicht. Ich konnte mich über den Kompass und an den vielen bekannten Punkten am Boden ganz gut orientieren.

Eine als "Denkmal der Industriekultur" bekannte Brücke über die Ruhr zwischen Witten und Hagen. Ungefähr hier fing es wieder an, extrem ruppig zu werden.

Die Landung war von West anfliegend etwas abenteuerlich, über Funk erfragte ich, ob ich sofort in den Queranflug wechseln könnte, was mir dann auch erlaubt wurde. Im Endanflug geriet ich in einen Abwind und es ging trotz Vollgas nur noch nach unten. Aufgrund meiner großen Höhe war auch das extreme Sinken kein Problem und ich landete gut bei immer noch recht heftigem Seitenwind aus Richtung Nord.

Für die 88 km von Hegenscheid nach Bochum und zurück war ich 62 Minuten in der Luft.

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e-mail:

Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke.de>