Ein Flug am Tegelberg im Juli 2001


Natürlich ist es wichtig, dass der Schirm richtig ausgelegt ist, alle Knoten gelöst und alle Leinen frei sind. Der Himmel ist dunkel, die Tage zuvor hat es übelst geregnet. Dennoch bin ich guter Dinge und sicher, dass es ein ruhiger Flug werden wird, wahrscheinlich sogar zu ruhig. (Und richtig, es wurde ein sog. Oma--Flug, ein einfaches 'Abgleiten'...)
Während des Wartens auf den richtigen Wind dann immer und immer wieder die Frage, ob ein anderes Hobby, Angeln zum Beispiel, nicht wesentlich spektakulärer wäre...  Der Wind muss von vorne kommen, jetzt kommt er aber nur von hinten. Wenn doch die Wolken nur kurz mal  aufgehen würden, dann würde sich das Tal erwärmen und der resultierende Aufwind würde von vorne kommen. Es dürften sich auch alle unten hinstellen und pusten. Ach, du blöder Konjunktiv...
Naja, zu zweit wartet es sich angenehmer. Und während wir beisammen sitzen, philosophieren wir über den gemeinsamen Abstieg -- zu Fuß!
Doch dann, endlich -- ENDLICH! Aus dem konstanten Rückenwind ist über einen merkwürdigen Kreiselwind ein angenehmer Gegenwind geworden, anfangs noch nicht so ganz stabil, mit der Zeit jedoch immer zuverlässiger. Auch das Wetter bleibt wie erwartet, einfach nur dunkel.
Jetzt stimmt der Wind schon seit ein paar Minuten und es kann gestartet werden, bevor er wieder dreht. Nun heisst es laufen und den Schirm hochziehen.
...und wie schön der Wind ansteht, ein paar wenige Schritte und die Kappe (der Schirm)  steigt und geht über mich, bietet extrem fühlbaren Widerstand.
...ein paar wenige Schritte und der kurz angebremste Schirm trägt. Die Rampe ist noch lange nicht zu Ende, doch schon haben die Füße den Grund verloren. He, Fluglehrer, natürlich war der Kontrollblick da, allein es mangelt an dem Beweisphoto...
Nun, das war's dann mit dem gemeinsamen Abstieg. (Nicht wirklich, den machten wir ein paar Stunden später mit viel Freude und Spaß!)
Der Flug ist ruhig wie erwartet. Ich drehe nach rechts ab, fliege ein Teil die Skiabfahrt entlang bis zur Rohrkopfhütte, mal hier und da ein wenig den doch sehr schwachen Aufwind nutzend. An der Rohrkopfhütte gehts dann über die Hornburg weiter, wie immer steigt es hier noch etwas, wodurch ich den Flug geringfügig verlängern kann.
...und dann, 900 Höhenmeter später, kommt die Landung, die inzwischen einen weiteren fliegerischen Höhepunkt darstellt. Früher graute es mir vor dem Landen, heute macht es Spaß...

Es war ein angenehmer Flug, etwas zu kurz und zu ruhig. Zwei weitere Tegelbergflüge folgten an diesem Tage.

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Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke.de>